Ein Rückblick auf das Jahr 2023
von Wolfgang Koehne.
Eddie & die Meil ’n‘ Steine 13. Jan
Retro-Rock & Zeitlos-Songs gespielt von der Berliner Band Eddie und die Meilensteine:
Das war ein toller Auftakt für das Jahr 2023:
Von den drei Jungs toll gespielte und gesungene Rockmusik verschiedener Stile und Epochen, von Santana bis Einstürzende Neubauten war alles dabei, was Rang und Namen hatte (Na gut, nur so weit es sich in einem Abend unterbringen lässt…). Und wenn dann noch originelle Texte dazu kommen, ist der Abend einfach perfekt.
Merely Minds 28. Jan
Leider konnte ich bei diesem Konzert nich mit dabei sein, aber Dieter hat eine sehr schöne Nachlese verfasst – ja, wir werden immer besser…
Ein furioser Abend mit Merely Minds im Transformator Frohnau
Am letzten Samstag im Januar gastierte die Formation „Merely Minds“ im Transformator Frohnau mit energetischer und emotionaler Rockmusik. Der charismatische Sänger Dan Perry wurde begleitet vom dynamischen Spiel des Pianisten Felix, während Dennis an Cajon, Schellenring und Maracas das rhythmische Fundament lieferte. Für den Transformator passend spielte die Band in ihrer „unplugged“-Variante, denn auf grösseren Bühnen sind sonst Gitarre, Schlagzeug und Bass mit von der Partie.
Die Band spielte neben einigen Eigenkompositionen Stücke von Soft Cell, Pet Shop Boys, Depeche Mode, Culture Club, Bronsky Beat, Cindy Lauper, Eurythmics und mehr und weckte damit schnell Begeisterung und schöne Erinnerungen beim Publikum. Nach der Pause gab es dann kein Halten mehr: Die Tanzfläche wurde freigeräumt und ausgelassen getanzt.
Nach zwei langen Sets und der Zugabe „We Are The Champions“ von der Gruppe „Queen“ waren sich alle einig, einen wunderschönen Abend erlebt zu haben. Es war bestimmt nicht das letzte Gastspiel von Merely Minds im Transformator Frohnau.
Les Colorés 10. Feb
Kreolisch-afrikanischer Jazz
Eine Gruppe, die in immer wieder wechselnden Konstellationen bei ihren Auftritten begeistert. Diesmal waren dabei:
Jonatan Morgenstern | Klavier |
Hervé Hartock | Drums |
Tanja Becker | Posaune |
Checho Gomes | Bass |
Sie alle spielten hervorragend und so mitreißend, so dass zeitweilig der gesamte Saal mittanzte und kaum jemand auf seinem Stuhl blieb – richtig schade, dass der Transformator für ausladende Tänze nicht genug Platz hat.
Die Stücke waren überwiegend Eigenkompositionen von Hervé, der dann auch mit einem Schlagzeugsolo glänzte; überhaupt bewiesen alle auch ihre hervorragenden Fähigkeiten zum Solospiel. Checho spielte eine akustische Bassgitarre und erzeugte so einen typischen, angenehm-druckvollen Sound.
Mein persönliches Highlight aber war Tanja an der Posaune, die in fast jedem Stück ein virtuoses Solo ablieferte und ständig präsent war. Als jemand, der sich auch ein paar Jahre mit diesem Instrument vergnügt hat, blieb mir da meist nur ehrfürchtiges Staunen.
Maeverig 24. Feb
Das war ein sehr bewegendes und emotionales Konzert.
Neben vielen eigenen Stücken brachten die beiden (Maeverig mit Gesang und Gitarre und Till an der Gitarre) auch etliche Stücke von Amy Winehouse über Madonna und Nirvana bis Neil Young zu Gehör.
Dabei waren ihre Interpretationen immer so eigenständig, dass man nie das Gefühl hatte, nur einen Abklatsch vom Original zu hören.
Andres Roots 11. März
Ein finno-ugrischer Blues-Abend:
Leider konnte ich bei diesem Konzert nich mit dabei sein, aber Dieter hat mir eine seiner schönen Nachlesen versprochen…
La Grande Bouche 24. März
jazz manouche / american swing
Wann durfte Jos schönes altes Klavier das letzte Mal so viele Töne in so kurzer Zeit spielen?
Es war wirklich beeindruckend, wie virtuos Charles mit dem Instrument umging – und Andreas an der Gitarre stand ihm da nicht nach.
Und das alles auch musikalisch auf höchstem Niveau – egal, ob Jazz-Standard oder eigene Werke.
Es war wirklich wieder ein äußerst gelungener Abend!
Berlin Folks 06. Apr
Leider auch wieder ein Konzert, bei dem ich nicht mit dabei sein konnte.
Die Rückmeldungen, die wir erhalten haben, klangen aber total begeistert.
Fionn McGovern 28. Apr
Fionn, ein Singer-Songwriter aus Irland, der jetzt in Berlin lebt, brachte uns ein erstklassiges Solo-Programm komplett aus selbstgeschriebenen Liedern:
Immer wieder wechselte er zwischen Gesang und Mundharmonika, wobei er sich stets selbst mit der Gitarre begleitete – das war wirklich eine tolle Leistung. Jo war bsonders beeindruckt von dem Mundharmonika-Vibrato, das er immer wieder mal einstreute: Da er die Hände ja für die Gitarre brauchte, waren irrsinnig schnelle Kopfbewegungen angesagt, wo einem schon vom Zusehen schwindelig wurde.
Einige Zuschauer hatten anscheinend eher irische Volksmusik erwartet, aber auch sie zeigten sich am Ende sehr begeistert – sowohl vom musikalischen Niveau als auch von der sympathischen Art.
Club Milango 12. Mai
Der Start war ja noch ein wenig holperig: Zu den 35 Gästen mit Reservierungen kamen noch 10 von der Band „mitgebrachte“ und einige Spontan-Interessenten. Unsere Logistik war damit ein wenig überfordert, so dass es etwas dauerte, bis jeder einigermaßen gut untergebracht war – am Ende wurde sogar noch die Bank vor der Eingangstür benutzt!
Der Freude an der Musik tat das keinen Abbruch: Statt des ursprünglich angekündigten Saxophonisten kam ein wirklich erstklassiger Geiger, so dass sich der musikalische Schwerpunkt noch etwas mehr in Richtung Argentinien und Tango verschob, und wir konnten alle wieder einen begeisternden Abend mit hervorragender Musik genießen – in einem Genre, was wir im Trafo bisher nicht so oft hatten.
Zusätzlich konnten wir auch immer wieder mal in alter Filmmusik schwelgen.
Und der eine oder andere empfand die etwas beengten Verhältnisse sogar als ausgesprochen kuschelig und gemütlich.
Open Air 18. Mai
Ein sehr schönes Konzert in einem Rahmen, den wir nur selten haben: Nicht nur Open Air, sondern schon vormittags um 11! Für viele unserer Gäste war das auch sehr ungewohnt, so dass sich der Trafo-Garten erst allmählich füllte – aber wir hatten ja genug Zeit für unser ausgesprochen buntes Programm:
Catch My Breath begeisterten mit ihren durchweg selbstgeschriebenen Rock- und Popsongs und ihrem spritzigen und dynamischen Sound.
Herbert brachte mit Mundharmonika und Gitarre etliche Beatles-Stücke und andere schöne Balladen zu Gehör.
Die Route Irish Band brachte nicht nur ihre immer wieder schöne irische Volksmusik, sondern z.B. auch einige Stücke von Mark Knopfler u.a.
Und last but not least beeindruckte auch noch Sylke in Begleitung von Jo an der Gitarre mit einigen wunderschönen Titeln, diesmal überwiegend französischen Chansons.
Fête de la Musique 23
Zur Fête de la Musique spielten gleich drei Bands Pop- und Rockmusik:
Fresh Lime Soda erfreuten uns mit frischen, überwiegend selbstgeschriebenen Songs.
Über Catch My Breath muss man nicht mehr viele Worte machen, die sind uns ja mit ihren tollen komplett selbstgeschriebenen Stücken noch vom letzten Open-Air in bester Erinnerung.
Letzte Ausfahrt Tegel Süd schließlich brachten neben einigen Cover-Versionen viele selbstgeschriebene Songs mit deutschen Texten, die zum Nachdenken anregten.
Das ganze Konzert wurde dankenswerterweise von Alexandra von Catch My Breath organisiert, so dass wir als Verein uns auf entspanntes Lauschen beschränken konnten – ein paar Mitglieder haben aber doch durch freiwillige Unterstützung ihren Beritrag geleistet.
Wedding Klezmer 23. Juni
Wedding Klezmer brachten sowohl den namengebenen Klezmer als auch verschiedene griechische Folklore auf die Bühne. Dabei überzeugten sie nicht nur durch beeindruckendes Können auf ihren „Stamm-Instrumenten“, sondern wechselten diese auch virtuos. So stellte Thomas auch mal seine Klarinetten zur Seite und schnappte sich den Kontrabass, so dass der Bassist ein Stück auf der Mandola bringen konnte, und der Trompeter wechselte bei griechischer Musik zur Bouzouki…
Jazz4five 07. Juli
Das war wirklich ein fantastischer Open-Air-Abend: Kaiserwetter vom Feinsten für die Musik von Jazz4five, die immer wieder begeistern mit der schönen Auswahl der Stücke, tollem Zusammenspiel und beeindruckenden und einfallsreichen Soli.
Am Ende des Konzerts kamen dann auch noch zwei Gäste dazu, so dass wir sogar Jazz4six genießen durften. Besonders Silkes Gesang war nochmal eine echte Bereicherung, und es gibt die Hoffnung, dass da vielleicht auch noch eine intensivere Zusammenarbeit entsteht. Dieter hat sich hinter dem Baum versteckt.
Gerald Wolf 18. Aug
Ein satirisch-unterhaltsamer Abend im Transformator: Schon oft hat der Künstler hier seine Kabarett-Programme, wie den satirischen Jahresrückblick präsentiert – jetzt gab es ein Best-of seiner satirischen Songs:
* Schwelgen Sie im „Liebeslied für eine Wanze“!
* Gönnen Sie sich den „Google-Hupf“!
* Holen Sie sich Ihren „Strandburkini“!
* Tanzen Sie mit unseren Pflegekräften Can-Can!
* Staunen Sie über den erotischsten Papst aller Zeiten
* Quizzeln Sie mit: Warum War West-Berlin so einigziartig?
* Jagen Sie alle Talkshownervensägen zum Teufel!
* Stimmen Sie ein in die neue Nationalhymne!
* Schlürfen Sie das süßeste Spendemus aller Zeiten!
* Und für die ganz Mutigen geht`s ab ins Dschungelcamp!
dazu gab’s noch Parodien von Udo Lindenberg, Herbert Grönemeyer u.a.
Die Stimmung war Klasse, und es gab auch reichlich Beifall – ein sehr schöner Auftakt nach der Sommerpause.
ReggaeNtainers 1. Sept
Ein ausgesprochen fröhlicher Abend mit einem traurigen Hintergrund: Ja, es war auch ein Gedenk-Konzert für Carlo, den so plötzlich und tragisch verstorbenen Lead-Gitarristen der Gruppe.
Dabei war aber die Musik so fröhlich und mitreißend, dass es viele nicht mehr auf den Sitzen hielt und die Tanzfläche durchgehend gut gefüllt war. Und die Anwesenden waren sich auch darin einig, dass Carlo nicht nur voller Freude von oben zugesehen hat, sondern auch seinen Teil dazu beigetragen hatte, dass wir diesen musikalischen Abend – ganz anders, als zuvor angekündigt – bei fantastischem Wetter erleben konnten.
Ein rundum tolles Open-Air!
Stormy Saturdays 15. Sept
Rock’n Bluesband
Eine tolle Auswahl für Fans des Bluesrock – von Janis Joplin über J.J.Cale und Eric Clapton bis zu Alannah Myles und Tina Turner.
Das ganze war so mitreißend präsentiert, dass am Ende jeder freie Platz (bis ins Treppenhaus!) mit begeisterten Tänzern gefüllt war. Ganz besonders beeindruckend fand ich die Frontfrau Lisi, die uns nicht nur mit ihrem Gesang, sondern auch mit ihrer beeindruckenden Dynamik und Präsenz regelrecht von den Stühlen holte.
elle et moi 29. Sept
Angelika, Janina, Lena und Hermann sangen und spielten alte und neue französische und englische Songs.
Statt tanzen und hüpfen war also eher Finger-schnipsen und gelegentlich sogar Mitsingen angesagt – das aber (und natürlich v.a. „normales“ Zuhören) tat das Publikum mit wachsender Begeisterung.
CAT MUSIC 27. Okt
Solche Katzenmusik lassen wir uns gern gefallen:
Es war wirklich Spitze. Die Jungs kannten wir ja schon: Armin an der Gitarre und Sungur an den Drums haben wir schon als Hinterhalt von Jan B erlebt.
Joana, die Sängerin, war auch richtig gut, sie überzeugte nicht nur stimmlich, sondern auch mit ihrer Präsenz und Darstellung. Zusammen brachten sie viele schöne und bekannte Stücke, denen sie immer wieder eine eigene interessante Interpretation „verpassten“.
Nora, die Bassistin war leider ausgefallen (Corona), und Armin musste die Basslinien auf der Gitarre übernehmen – hat er aber hingekriegt. 20 min Zugaben am Ende sprechen eigentlich für sich, und wir waren trotz der kurzfristigen Programmänderung richtig gut besucht.
Jazz4Five 10. Nov
Jazz4Five gehören ja gewissermaßen zu unseren Hausbands, und ihre Konzerte sind wirklich immer wieder erste Klasse.
Leider konnte ich diesmal nicht dabei sein, weil mich ein ekelhafter Infekt erwischt hat (nein, diesmal kein Corona, aber auch nicht netter).
Denen, die dabei waren, hat’s aber wieder sehr gut gefallen. Nach zwei richtig langen Sets, heftigem Applaus und einigen Zugaben, gab’s dann noch ein drittes Set, diesmal auch noch mit Verstärkung durch Sylke – ein Jammer, dass ich das verpasst habe!
Marion 24. Nov
Ganz wiederhergestellt war ich ja noch nicht, aber ich bin dann doch gekommen, und es hat sich wirklich gelohnt!
Marion und ihre Band haben uns eine tolle Mischung aus barocken Stücken und aktuelleren Pop-Klassikern geboten, und das alles in bester Qualität.
Besonders hat es mir ja ihr rasantes Blockflötenspiel angetan, nicht nur wegen des beeindruckenden Könnens, sondern vielleicht auch, weil es wohl das am meisten unterschätzte (und „missbrauchte“) aller Instrumente sein dürfte.
Aber auch den Saxophonisten (den sie uns in der Einladung glatt unterschlagen hatte) fand ich beeindruckend, wie er souverän zwischen seinen vier (!) unterschiedlichen Instrumenten wechselte – ganz abgesehen von dem selbstgebauten fixen Dreibeinständer, mit dem er sein Bari ganz ohne festhalten spielen konnte.
Und hervorragend gespielt haben sie wirklich alle!
Gerald Wolf 08. Dez
Leider auch wieder ein Event, bei dem ich nicht mit dabei sein konnte – und diesmal hatte ich auch keinen Stellvertreter.
Route Irish Band 22. Dez
Auch diesmal konnte ich wegen eines ekelhaften Infekts nicht dabei sein – sehr schade!