Der Wiederaufbau

Transformation eines vergessenen Umspannwerks

Erlebe wie wir ein über 100 Jahre altes technisches Bauwerk am Rande von Berlin in einen Ort verwandeln, der Raum für Begegnungen, Kreativität und Erholung schafft. 

Von der Vergangenheit, die in den  Mauern weiterlebt und der Gegenwart, die wir hier täglich gestalten.

Historisches Umspannwerk in Frohnau vor 1944

Stromversorger und Einganstor von Frohnau

Das 1907 nach den Entwürfen von Heinrich Straumer errichtete Umspannwerk war mehr als ein technisches Bauwerk – es markierte das Eingangstor zur Gartenstadt Frohnau.

Für die hölzerne Fußgängerbrücke, die zugleich als Aussichtspunkt diente, wurde der Höhenzug aus Pfingstberg und Krugberge durchbrochen. 1944 fiel die Brücke einem Brand zum Opfer, doch ihre symbolische Bedeutung bleibt bestehen. Heute verbindet sie nicht mehr Orte, sondern Zeiten – als unsichtbare Brücke, die Vergangenheit und Gegenwart miteinander verknüpft.

Die Geschichte

Wie kamen wir an das Umspannwerk?

Die Entscheidung, das historische Umspannwerk Frohnau zu renovieren, fiel im Jahr 2011 als wir das verlassene Bauwerk bei einem Spaziergang entdeckten. Der Energieversorger suchte zu dieser Zeit schon jahrelang nach einem Käufer, ohne Erfolg. 

Zu dieser Zeit war der Zustand des Umspannwerks desolat und dem Verfall preisgegeben. Erhalten waren lediglich die Grundmauern des Gebäudes.

Unsere Vision war es, die ursprünglichen Elemente zu erhalten und sie mit modernen Wohnstandards zu kombinieren – ein Vorhaben, das uns viel Arbeit und Hingabe kostete, denn der Wiederaufbau erfolgte in Eigenleistung.

Die Geschichte

Außenansicht des Transformators
2011-1
2011-1

Die Schritte des Wiederaufbaus

In den Jahren 2012 bis 2016

01/ Die Entkernung

Die ersten Schritte bestanden darin das Umspannwerk zu entkernen und die Bausubstanz zu begutachten: Diese Phase war herausfordernd, da immer mit Überraschungen zu rechnen war. Nachdem diese Phase geschafft war, ging es an den eigentlichen Wiederaufbau.

02/ Einbau der Fenster

Hierfür mussten zunächst die zugemauerten Fenster freigelegt werden, wobei teilweise alte Eisengitter zum Vorschein kamen. Um den historischen Charakter des Gebäudes zu bewahren, entschieden wir uns größtenteils für Sprossenfenster – typisch für die Zeit vor über 100 Jahren, als die Herstellung großer Glasscheiben noch eine Seltenheit war. 

Da der Architekt Straumer der gemäßigten Moderne zuzuordnen ist, erhielt das Obergeschoss eine modernere Gestaltung mit großen Fensterscheiben und Unterlichtern, die für mehr Licht und Offenheit sorgen.

03/ Einbau der Zwischendecken, Galerien und des Treppenhauses

Da das Umspannwerk als technischer Bau konzipiert war, mussten Decken, Galerien und ein Treppenhaus eingebaut werden, um die Räume bewohnbar zu machen. 

Die Galerien hängen an dünnen Edelstahlrohren. Um diese stabil zu verankern, musste zuvor die alte Stahl-Stein-Decke restauriert und eine Brandschutzdecke eingebaut werden.

Die neugebaute Treppe führt in das Obergeschoss. Zu dieser Zeit konnte man dort nur kriechen, da das Dach auf dem Boden auflag.

04/ Trockenlegung der Grundmauern und Umlegung des Transformators

Die Grundmauern waren durchnässt, also musste ein Keller hinter dem Gebäude zum Hang eingebaut werden.  Zuerst mussten Bäume im Garten gefällt und dann eine Grube gebaggert werden. Das war nicht ungefährlich,  da der feine Dünensand des Erdreichs die Grube immer wieder zum einstürzen brachte. Nachdem die Mauer gelegt war, war die Gefahr gebannt.

Anschließend wurden schlitze in die Hauswand geschlagen um die Schalung für die Betondecke zu befestigen. Da der Teil des Hauses schwer zu erreichen war, musste der Beton für die Bodenplatte mit einer Pumpe 20 m weit gefördert werden. Auf diese Weise erfolgte auch der Bau des heutigen Transformatorenraums, der noch immer die Stadt mit Strom versorgt.

05/ Der wohl spannendste Teil des Umbaus -
Dachanhebung und Turmbau

Die Dachanhebung und der Einbau des Turms: Der Dachsparren wurden mit einer Kettensäge durchtrennt. Damit der Dachstuhl nicht einstürzt wurde dieser mit provisorischen Stützen stabilisiert. Stützen mit hoher Last benötigten ein Lager zur Lastverteilung. Danach folgte die 2,5m Dachanhebung mit 42 hydraulischen Wagenhebern und der Einbau der Ringpfette.
Das Dachgeschoss sollte über 50 Fenster erhalten, um einen Rundumblick in den umliegenden Wald zu ermöglichen.
Als nächstes musste die Dachhaut aufgetrennt werden, um den Turm nach dem früheren Vorbild einzubauen.

06/ Der Brückenbau​

Die ehemalige Brücke zum Garten wird wieder aufgebaut. Eine Gartentreppe war notwendig, um den Brückenpfeiler zu bauen. Danach wurden die Stahlträger mit dem Haus und Garten verbunden. Anschließend wurde die 12m lange Brücke betoniert und geteert.

07/ Ausbau der Räumlichkeiten​

Damit das ehemalige Umspannwerk bewohnbar wird, mussten zunächst grundlegende Versorgungsleitungen verlegt werden. Abwasser- und Zuwasserrohre, Strom- und Heizungsanlagen wurden komplett neu installiert, um modernen Wohn- und Nutzungsanforderungen gerecht zu werden.

08/ Der Außenbereich

Der Außenbereich und Garten wird angelegt, zu diesem Zeitpunkt war der Garten noch stark verwildert.

Kontakt

Transformator Frohnau

Wohnen und Kultur harmonisch vereint.